“Exen bleiben”: Unangekündigte Tests an Bayerns Schulen
Ministerium bekräftigt Vorhaben trotz Kritik
Eltern und Lehrerverbände sehen Mehrbelastung und Fehlerquelle
Das bayerische Kultusministerium hat angekündigt, ab dem kommenden Schuljahr unangekündigte Tests an allen Schulen durchzuführen. Dies stieß auf Kritik von Eltern- und Lehrerverbänden, die eine Mehrbelastung für Schüler und Lehrer sowie eine Fehlerquelle sehen.
Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) verteidigte das Vorhaben mit dem Argument, es gehe darum, den Bildungsstand der bayerischen Schüler zu überprüfen und gegebenenfalls gezielt zu fördern. Die Tests sollen demnach in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch stattfinden und in die Leistungsbeurteilung einfließen.
Elternvertreter kritisierten jedoch, dass die Tests zusätzlichen Stress für die Schüler bedeuteten und nicht geeignet seien, deren tatsächliche Fähigkeiten zu ermitteln. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) warnte zudem, dass die Tests fehleranfällig seien und den Unterricht beeinträchtigen könnten.
Das Kultusministerium betonte, dass die Tests nicht dazu dienen sollen, Schüler zu bestrafen, sondern vielmehr um festzustellen, wo Förderbedarf besteht. Die Ergebnisse sollen demnach anonym ausgewertet werden und keine Auswirkungen auf die Versetzung haben.
Die Bayerische Staatsregierung hatte bereits im Jahr 2020 beschlossen, unangekündigte Tests an Schulen einzuführen. Das Vorhaben wurde jedoch aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. Nun soll es zum Schuljahr 2023/24 umgesetzt werden.
In anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg werden bereits seit einiger Zeit unangekündigte Tests durchgeführt. Dort haben sich diese jedoch als umstritten erwiesen und wurden teilweise wieder abgeschafft.
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